Christoph Dabrowski, Trainer von Rot-Weiss Essen, musste sich in der vergangenen Saison ein dickes Fell anlegen. Er wurde monatelang von einem Teil der Fans, auch den RWE-Ultras, harsch kritisiert.
Ja, viel mehr: Die Wahrheit ist, dass ein Teil der Essener Anhänger sogar Dabrowskis Freistellung forderte. Zum Ende der Saison beruhigte sich die Anti-Dabrowski-Stimmung etwas. Immerhin konnte der Drittligist aus der Ruhrmetropole den Klassenerhalt sichern und den Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen gewinnen.
Fans und Trainer starteten dann auch einen Neuanfang. Zunächst sprachen sich die RWE-Verantwortlichen mit den "Capos" der Ultras, den "Rude-Fans", aus. Und es geht weiter: Cheftrainer Dabrowski ist auf Einladung der aktiven Szene bei der 15-jährigen Jubiläumsfeier der "Rude Fans" erschienen.
Die Fans sind in der Lage, uns zu tragen – aber wie immer: Wir müssen als Mannschaft vorangehen und dafür sorgen, dass der Funke vom Rasen auf die Tribünen überspringt.
Christoph Dabrowski
"Dieser Einladung bin ich gerne gefolgt, um den Leuten den Respekt zu zollen. Ich habe da vor Ort einen sehr positiven Eindruck von den Jungs, die bei uns in der Kurve stehen, bekommen. Ich glaube, dass das von Gegenseitigkeit geprägt war", verriet Dabrowski während der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV.
Der 45-Jährige ist sich sicher, dass seine Mannschaft am Sonntag (13. August, 13 Uhr) eine lautstarke und leidenschaftliche Unterstützung von den Rängen erhalten wird. Dabrowski: "Der Tenor bei dieser Jubiläumsfeier war auch, dass die Fans maximal Bock auf dieses Spiel gegen den HSV haben, dass sie hoffen, dass wir es lange offen halten und eine Überraschung schaffen. Die Fans sind in der Lage, uns zu tragen – aber wie immer: Wir müssen als Mannschaft vorangehen und dafür sorgen, dass der Funke vom Rasen auf die Tribünen überspringt."
Ob sich die HSV-Profis um Stürmer-Star Robert Glatzel von der Atmosphäre an der Hafenstraße beeindrucken lassen? Dabrowski antwortet: "Der HSV spielt im Volksparkstadion vor 56.000 Fans. Sie kennen solch eine Stimmung. Aber vielleicht denkt jemand auch, dass man nach Essen fährt und locker weiterkommt. Aber unsere Fans werden dann schon zeigen, was hier abgeht. Uns kann diese Atmosphäre nur helfen."